Warum du immer wieder auf die falschen Menschen hereinfällst und wie du das verhindern kannst

Fragst du dich, warum du immer wieder auf die falschen Menschen hereinfällst? Warum du dich immer wieder in narzisstische Menschen verliebst? Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel erfährst du, warum es sehr wahrscheinlich ist, dass du wieder in eine toxische Beziehung gerätst, wenn du gerade aus einer narzisstischen Missbrauchsbeziehung herausgekommen bist, und was du unbedingt lernen musst und vermeiden kannst, um diese Wiederholungsschleife zu durchbrechen.

Glaubenssätze und toxische Beziehungen

Viele Menschen haben die Überzeugung, dass Narzissmus in Beziehungen normal ist. Sie glauben, dass Beziehungen gar nicht richtig funktionieren können, dass man nur Kompromisse eingehen kann und dass wahre Liebe kaum existiert. Diese negativen Glaubenssätze beeinflussen den Blick auf potenzielle Partner und Partnerinnen stark.

Wenn du länger in einer toxischen Beziehung lebst oder in einem toxischen Familienumfeld aufgewachsen bist, entwickeln sich Bewältigungsstrategien, um mit diesen schwierigen Lebensverhältnissen klarzukommen. Besonders hochsensible Menschen neigen dazu, den Fehler bei sich selbst zu suchen und sich noch mehr anzustrengen, um die Beziehung zu retten. Sie besuchen Kommunikationsseminare, versuchen, den anderen besser zu verstehen und gehen noch empathischer auf die Gefühle und Bedürfnisse des Partners ein. Dabei verpassen sie es, eigene Forderungen an den Beziehungspartner zu stellen und ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen.

Grundanforderungen in Beziehungen

Es ist wichtig, dass du weißt, was jemand in einer Beziehung mitbringen sollte, damit du dich sicher fühlst, dich öffnen kannst und eine Bindung aufbauen kannst. Nach einer langen Zeit in einer narzisstischen Beziehung hast du wahrscheinlich gelernt, die Gefühle, Gedanken und Bedürfnisse des anderen zu lesen und dich stark anzupassen. Diese Hochempathie kann jedoch auch eine Coping-Strategie sein, um in einem empathiearmen Umfeld zu überleben.

Das Problem dabei ist, dass du dich selbst dabei oft vergisst und den Kontakt zu deinen eigenen Bedürfnissen verlierst. Diese Überanpassung führt dazu, dass du dich in jeder Art von Beziehung wohlfühlst, selbst wenn sie einseitig oder toxisch ist. Deine eigenen Alarmglocken gehen nicht an, weil das Verhalten des Partners im Vergleich zu früheren Erfahrungen harmlos erscheint.

Eigene Warnmechanismen entwickeln

Um zukünftige toxische Beziehungen zu vermeiden, ist es wichtig, eigene Warnmechanismen zu entwickeln. Hochsensible und empathische Menschen verschieben oft ihre Toleranzschwelle ins Uferlose und akzeptieren problematische Verhaltensweisen, die eigentlich nicht akzeptabel sind. Achte auf Warnsignale wie fehlende Einsicht in eigenes Fehlverhalten, ständige negative Laune, Rückzugstendenzen, Kommunikationsschwierigkeiten und mangelnde Bereitschaft zur emotionalen Öffnung.

Beziehungsanbahnung: Auf die Jagd gehen oder sich wählen lassen?

Ein weiterer Risikofaktor ist die Phase der Beziehungsanbahnung. Bist du jemand, der unerreichbare Menschen in eine Beziehung überreden will? Wenn Eltern emotional unnahbar waren, kann diese Distanz als attraktiv fehlinterpretiert werden. Manche Menschen entwickeln einen Jagdtrieb, um emotionale Distanz zu überwinden, und laufen Gefahr, sich immer wieder in unnahbare Menschen zu verlieben.

Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die sich wählen lassen. Narzissten haben oft einen Riecher für anpassungsfähige, hochsensible Menschen, die auf ihre Bedürfnisse eingehen. Sie scannen die Umgebung ab und sprechen gezielt Menschen an, die genau diese Charaktereigenschaften mitbringen. Dies führt zu tiefen Verunsicherungen der eigenen Wahrnehmung und des Selbstwertgefühls. Wenn du dich immer wieder entschuldigst, deiner Wahrnehmung nicht traust, Schwierigkeiten hast, Grenzen zu setzen, und eine starke Schulter suchst, um jemanden anzuhimmeln und zu idealisieren, dann bist du anfällig für toxische Beziehungen.

Liebeskummer und die Gefahr des schnellen Trostes

Der Liebeskummer nach einer toxischen Beziehung kann sich anfühlen wie ein Drogenentzug. Du fühlst dich vielleicht wie in einem tiefen schwarzen Loch, allein, traurig und innerlich zerbrochen. Viele Menschen halten diesen Schmerz nicht aus und stürzen sich viel zu schnell in eine neue Beziehung, um den Liebeskummer zu ertränken. Das führt dazu, dass sie nicht objektiv sind und die neue Person nicht richtig einschätzen können. Der richtige Weg ist, den Liebeskummer zu verarbeiten, sich Zeit zu nehmen und sich gegebenenfalls Unterstützung durch Therapie oder Selbsthilfegruppen zu holen.

Mangelnde Aufklärung über Narzissmus

Viele Menschen sind nicht ausreichend über die verschiedenen Formen von Narzissmus aufgeklärt. Es gibt nicht nur den grandiosen Narzissten, sondern auch verdeckte Formen von Narzissmus. Es ist wichtig, sich zu informieren und auch die innere Kindheilung nicht zu vernachlässigen. Die Beschäftigung mit der eigenen Kindheit und den damit verbundenen Prägungen kann helfen, toxische Beziehungsmuster zu durchbrechen.

Innere Kindheilung und Selbstreflexion

Es bringt nichts, sich immer nur über Narzissmus zu informieren, wenn du dabei übersiehst, dass du selbst bei deinem inneren Kind bestimmte Entwicklungsdefizite hast, die zu toxischen Paarkonstellationen führen. Es ist nicht deine Schuld, sondern liegt daran, dass wir oft traumatische Erfahrungen in der Kindheit gemacht haben. Wenn du Bindungsabbrüche in deiner Kindheit erlebt hast, wenn deine Eltern emotional nicht erreichbar waren, wenn du Mobbing erlebt hast oder ein Elternteil narzisstisch war, dann hast du Prägungen erlebt, die dich anfällig für toxische Beziehungen machen.

Ein neues Bild von gesunden Beziehungen entwickeln

Viele Menschen haben keine klare Vorstellung davon, was eine liebevolle und sichere Beziehung ausmacht. Eine Beziehung sollte nicht instabil und voller emotionaler Dramen sein. Eine stabile und gesunde Beziehung bedeutet nicht Langeweile, sondern Stabilität und ein Gefühl von Ankommen. Es ist wichtig, sich selbst die Frage zu stellen, was eine gesunde und stabile Beziehung ausmacht und welche Bedürfnisse erfüllt sein müssen, damit du dich in einer Beziehung wohlfühlst.

Fazit

Stelle deine fehlerhaften Glaubenssätze in Frage und entwickle eine neue Vorstellung davon, was eine gesunde und stabile Beziehung ausmacht. Lerne, auf deine eigenen Bedürfnisse zu achten, Warnsignale zu erkennen und dich nicht in toxische Beziehungen zu stürzen. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um den Liebeskummer zu verarbeiten, und sich gegebenenfalls Unterstützung durch Therapie oder Selbsthilfegruppen zu holen. Nur so kannst du vermeiden, immer wieder auf die falschen Menschen hereinzufallen und eine glückliche und gesunde Beziehung führen.