In Deutschland liegt die Prävalenz der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) bei etwa 0,4 bis 1,3% der Bevölkerung, ähnlich wie in anderen westlichen Ländern. Die genaue Zahl kann variieren, da NPS oft mit anderen psychischen Störungen kombiniert auftritt und nicht immer diagnostiziert wird (Quellen: DGPPN, Neurologen und Psychiater im Netz).
            
          
Untersuchungen zeigen, dass NPS deutlich häufiger bei Männern diagnostiziert wird als bei Frauen. Etwa 75% der diagnostizierten Fälle betreffen Männer. Diese geschlechtsspezifische Verteilung könnte teilweise darauf zurückzuführen sein, dass die diagnostischen Kriterien der DSM-5 grandiose und dominante Verhaltensweisen betonen, die häufiger bei Männern beobachtet werden. Frauen neigen eher zu vulnerablen Formen des Narzissmus, die sich durch Schüchternheit, Überempfindlichkeit und geringes Selbstwertgefühl auszeichnen, und diese Formen werden oft weniger erkannt oder als andere Störungen, wie Borderline-Persönlichkeitsstörung, diagnostiziert (Quellen: Frontiers, Recovery Village).
            
          
NPS tritt in der Regel in der frühen Erwachsenenzeit auf und kann alle ethnischen Gruppen gleichermaßen betreffen. Bestimmte Berufsgruppen zeigen jedoch höhere Prävalenzraten, beispielsweise sind etwa 20% der Personen im Militär und 17% der Medizinstudenten im ersten Jahr betroffen. Diese höheren Raten könnten mit den hohen Leistungsanforderungen und dem intensiven Konkurrenzdruck in diesen Bereichen zusammenhängen (Quelle: Recovery Village).
            
          
Die Dunkelziffer für NPS ist hoch, da viele Fälle nicht gemeldet oder diagnostiziert werden. Opfer von narzisstischem Missbrauch melden ihre Erfahrungen oft nicht, da sie die subtilen und manipulativen Taktiken der Narzissten nicht sofort erkennen oder keine Unterstützung suchen. Diese nicht gemeldeten Fälle tragen dazu bei, dass die tatsächliche Prävalenz und das Ausmaß der Auswirkungen von NPS in der Bevölkerung unterschätzt werden (Quelle: RKI).