Wut und Angst sind häufige Begleiter von narzisstischem Missbrauch, da Opfer zwischen intensiven Gefühlen der Hilflosigkeit und der Wut über die erlittene Ungerechtigkeit hin- und hergerissen sind. Dieser Artikel untersucht, wie diese Emotionen im Zusammenhang mit narzisstischem Missbrauch auftreten und wie sie bewältigt werden können.
Narzisstischer Missbrauch hinterlässt tiefe Spuren in der Psyche der Betroffenen, die oft lange nachwirken. Ein zentrales Element dieses Traumas ist das Zusammenspiel von Wut und Angst. Beide Emotionen sind eng miteinander verwoben und spielen eine entscheidende Rolle im Überlebenskampf der Opfer.
Wut ist eine natürliche Reaktion auf Ungerechtigkeit und Misshandlung. Wenn Menschen realisieren, dass sie Opfer narzisstischen Missbrauchs geworden sind, erleben sie häufig intensive Wut. Diese Wut kann sich gegen den Täter richten, aber oft auch gegen sich selbst, weil man das Gefühl hat, die Misshandlung zugelassen zu haben. Viele Betroffene durchlaufen Phasen der Selbstkritik und Selbstvorwürfe, die bis zur Selbstzerstörung reichen können. Diese Wut ist jedoch auch eine wertvolle Kraftquelle, die bei der Bewältigung und Heilung helfen kann.
Narzisstischer Missbrauch ist geprägt von Manipulation und Kontrolle. Narzissten nutzen Angst als Mittel, um ihre Opfer zu beherrschen. Sie wissen genau, welche Ängste und Unsicherheiten sie triggern müssen, um die Kontrolle zu behalten. Die ständige Angst vor Kritik, Abwertung und dem Verlust der Beziehung führt zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Abhängigkeit. Diese Angst wird oft noch verstärkt durch die unberechenbaren Wutausbrüche des Narzissten, die auf kleinste Provokationen folgen können.
Ein häufiges Phänomen ist auch die Macht der narzisstischen Person die Wut im Opfer durch Nichtverstehenwollens und Wortsalat derart zu schüren, dass es zu einem sogenannten reaktiven Missbrauch (reactive abuse) kommen kann. Hierbei erzeugt die narzisstische Person das Gefühl von Wut derart geschickt und gezielt in dir bspw. vor Publikum oder mittels einer Handykamera, um dich dabei zu filmen, wie du maximal überreagierst.
Die Wechselwirkung zwischen Wut und Angst kann einen Teufelskreis erzeugen, der die Opfer in einem ständigen Zustand emotionaler Alarmbereitschaft (Hypervigilanz) hält. Die Angst, den Narzissten zu provozieren, führt dazu, dass viele Betroffene ihre eigenen Bedürfnisse unterdrücken und sich zunehmend isolieren. Gleichzeitig kann die unterdrückte Wut zu innerer Anspannung und gesundheitlichen Problemen führen.
Es ist entscheidend, sowohl die Wut als auch die Angst zu erkennen und zu akzeptieren. Wut kann konstruktiv genutzt werden, um Grenzen zu setzen und sich zu verteidigen. Körpertherapeutische Ansätze können helfen, die Wut zu kanalisieren und als positive Kraft zu nutzen. Die Angst hingegen muss als Werkzeug der narzisstischen Kontrolle verstanden und schrittweise abgebaut werden. Dies kann durch klare Kommunikation, das Setzen von Grenzen und die Suche nach Unterstützung geschehen.
Die Heilung von narzisstischem Missbrauch ist ein langer Prozess, der Geduld und Selbstmitgefühl erfordert. Indem Betroffene lernen, ihre Wut und Angst zu verstehen und zu managen, können sie ihre emotionale Freiheit zurückgewinnen und ein gesundes, selbstbestimmtes Leben führen.
Nicht zuletzt ist möglicherweise ein extrem hoher Cortisol-Level in dir die Ursache dafür, dass dein Körper unter Dauerstress steht. Dieser Dauerstress kann zu Veränderungen in deinem Gehirn führen, welche die Amygdala (dein Ur-Gehirn) vergrößern kann. Dieser Teil deines Gehirns ist für die Urinstinkte wie Flucht (Angst), Angriff (Wut) und Erstarren verantwortlich. Andere Teile deines Gehirns, wie der präfrontale Cortex, welcher für die Entscheidungsfindung, die Impulskontrolle und das Sozialverhalten verantwortlich ist sowie der Hippocampus, welcher Erinnerungen, das Lernen und die emotionale Regulierung steuern, werden anteilsmäßig eingeschränkt.
Extrem wichtig ist für dich, dass es dir gelingt, dass du in den "Spalt" zwischen Reiz (Trigger) und Reaktion kommst, um in diesem Moment deine Gefühle wahrzunehmen, einzuordnen und eine bewusste Entscheidung treffen kannst.
Achte nachfolgend auf die tolle Illustration, welche dir das Phänomen der Wut nahebringt.